Weihnachtszeit im Norden – eine Einführung in Festtage und Traditionen

In Norwegen, Schweden und Dänemark wird Weihnachten traditionell auf sehr ähnliche Weise gefeiert. Wir haben für Sie einige Gemeinsamkeiten der skandinavischen Weihnachtszeit gesammelt. 

Erfahren Sie mehr darüber und... freuen Sie sich auf Weihnachten! Vielleicht übernehmen Sie eine der skandinavischen Speisen bei sich zu Hause?

Julfest als Weihnachtsfest in Skandinavien

Nordeuropäisches Fest zur Wintersonnenwende

Tannenbaum mit subtiler Lichterkette zum Julfest Weihnachtsfest in Skandinavien

Das Julfest ist ein nordeuropäisches Fest, das zur Wintersonnenwende am 21. Dezember gefeiert wird, dem kürzesten Tag des Jahres.

In Skandinavien gilt das Julfest als Weihnachtsfest. Der Brauch geht auf die Kelten und alten Germanen zurück. Das Wintersonnenwendfest war das wichtigste Fest im Jahr, da es als Geburtsfest der Sonne galt und zu Ehren des Hauptgottes Odin abgehalten wurde.

Später deuteten die Gläubigen des Christentums die Wintersonnenwende als Geburt des Christkindes um und machten aus diesem feierlichen Anlass das christliche Weihnachtsfest.

Mit der Rückkehr der Sonne kehrt nach dunklen Tagen und langen Nächten das Licht zurück. Auch beim christlichen Weihnachtsfest geht es um die Geburt des Lichts in dunkler Nacht.

In dieser Symbolik zeigt sich die enge Verbundenheit der Bewohner Skandinaviens gegenüber der Natur und ihren Rhythmen.

Ein Mann hält im Hand Weihnachtsgeschenk zum Julfest Weihnachten

Einige mystische Bräuche rund um das Julfest sind bis in die Zeit des Christentums erhalten geblieben.

So wünscht man sich noch heute zum skandinavischen Weihnachtsfest „God Jul“, was „Frohe Weihnachten“ bedeutet.

Der aus Stroh bestehende Julbock wird unter dem Weihnachtsbaum aufgestellt. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Geschenke zu tragen. Diese Bockgestalt wird mit den Ziegenböcken des Hautgottes Odin in Verbindung gebracht.

Der Mittelpunkt des Weihnachtsabends ist das gemeinsame Essen.

Beim Julklapp geht es heiter zu und es werden in viele Lagen verpackte Scherzgeschenke mit dem Ausruf „Julkap“ in den Raum geworfen und ausgepackt. Jedes Geschenk ist an eine bestimmte Zielperson gerichtet. Darin befinden sich kleine Gaben oder Verse. Der persönliche und nicht der materielle Wert steht im Vordergrund. Es erinnert dabei sehr an das in Deutschland bekannte Wichteln.

Schauen Sie auf diesem Video die magische Weihnachtsstimmung im Tivoli in Kopenhagen:

Nach den Bräuchen der alten Germanen und Kelten war das Julfest ein Lichterfest. Noch heute wird der Weihnachtsbaum mit zahlreichen Lichtern geschmückt und der Adventskranz mit vier Lichtern bestückt.

Jul wird insgesamt bis zum 6. Januar zwölf Nächte lang gefeiert. Diese feierlichen Nächte werden als Raunächte bezeichnet.

Advent in Skandinavien

Zeit der Sinnlichkeit

Vier Rote Adventskerzen leuchten in der Dunkelheit, dahinter steht ein Weihnachtsbaum

Der Advent ist eine Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten.

Jeden Sonntag im Dezember wird eine Kerze auf dem Adventskranz angezündet, um die Ankunft von Jesus Christus an Weihnachten zu symbolisieren.

Advent in Skandinavien ist eine Zeit der Sinnlichkeit, in der das geistige und körperliche Wohl mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verwöhnt wird.

In die Adventszeit fällt auch der sogenannte kleine Heiligabend. Lillejuleaften – wie es auf Schwedisch heißt – findet am 23. Dezember statt. Dieser Tag vor dem Heiligen Abend wird dazu genutzt, den Abschluss der Weihnachtsvorbereitungen zu feiern.

In früheren Zeiten musste bis Lillejuleaften alles erledigt sein – also der Braten vorbereitet, Kuchen und Plätzchen gebacken und das Haus blitzblank geputzt sein. Heute sind bis zum kleinen Heiligabend die Einkäufe, die Geschenke für die Lieben und das große Festmahl zu erledigen.

Doch trotz der fleißigen Vorbereitungen findet sich immer noch die Zeit, Freunde, Nachbarn oder Familienangehörige zu treffen.

Das traditionelle Luciafest

In Schweden und Teilen Norwegens

Lange weiße Kerzen leuchten, draußen stehen Bäume im Schnee

Am 13. Dezember wird in Schweden und einigen Teilen Norwegens das Luciafest gefeiert.

Eine junge Frau, die als "Lucia" gekleidet ist und eine Kerzenkrone auf dem Kopf trägt, führt einen Lichterumzug an.

Das Fest markiert die Rückkehr des Lichts und ist eine der bekanntesten skandinavischen Weihnachtstraditionen. Es stellt damit das Gegenstück zum weltweit bekannten skandinavischen Mittsommerfest dar.

Zum Frühstück gibt es am Luciafest traditionell frisch gebackenes Safranbrot, den sogenannten Lussekatter, Pfefferkuchen und Glögg oder Gløgg, den skandinavischen Glühwein.

Bereits am Morgen des Luciafestes beginnen die Feierlichkeiten in der Familie und werden im Laufe des Tages auf den Kindergarten, die Schule und teils am Arbeitsplatz ausgeweitet. In vielen Regionen Schwedens werden Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren zur örtlichen Lucia gewählt. Sie ziehen im Rahmen der Feierlichkeiten begleitet von Sternen- und Kerzenträgern in einem Festumzug durch Schulen, Kindergärten und Altenheime.

Bis zum Mittsommer des Folgejahres ist die Lucia dann zu Gast bei weiteren Festlichkeiten des jeweiligen Ortes. Dieser Brauch erinnert an die Wahl der Weinköniginnen in manchen Regionen Deutschlands.

Skandinavische Weihnachtsbräuche

Nachhaltig und traditionell

3 skandinavische Wichteln in roten Mützen stehen im Frost draußen

Wie in vielen anderen Ländern werden auch in Skandinavien Geschenke ausgetauscht. In einigen Ländern bringen nicht der Weihnachtsmann, sondern ein Wichtel namens "Nisse" oder "Tomte" die Geschenke.

Das Weihnachtsessen ist ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten. Traditionelle Gerichte können je nach Land variieren, aber häufig gibt es Lachs, Hering, Fleischbällchen, Würstchen, Grünkohl, Rote-Bete-Salat und verschiedene Arten von eingelegtem Fisch.

Dabei wird darauf Wert gelegt, dass die Zutaten und Rezepte aus der Region stammen und zum entspannten Genuss im Familien- und Freundeskreis beitragen.

Der Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes ist für viele Skandinavier Teil der Feierlichkeiten. Die Kirchen sind festlich geschmückt und es werden traditionelle Weihnachtslieder gesungen.

Die Traditionen und Bräuche können je nach Familientradition und Region unterschiedlich ausfallen. Einige Familien halten möglicherweise an älteren Traditionen fest, während andere moderne Elemente in ihre Feierlichkeiten einbeziehen.

Nachhaltige Weihnachtsgerichte in Skandinavien

Entspanntes Zusammensein mit Familie und Freunden

Menschen essen und trinken gemeinsam am Tisch am Weihnachten

Das leibliche Wohl spielt in der skandinavischen Weihnachtszeit eine wichtige Rolle.

Dabei treten viele Bewohner des Nordens in der Festtagsküche dafür ein, dass die Zutaten möglichst naturbelassen sind, aus regionalem Anbau stammen und mit den Rezepten die eigene Tradition und Kultur gewürdigt wird.

Das Weihnachtsessen findet zudem immer im Kreis von Familie und Freunden statt und wird in entspanntem Zusammensein genossen.

Welche Festtagsgerichte findet man in den verschiedenen nordischen Ländern?

Weihnachtliches Reisbrei mit Mandeln und Konfitüre oben drauf auf einem Teller am Tisch

Festmahl zum Weihnachten in Schweden

In Schweden ist das Julbord (Weihnachtsbuffet) eine beliebte Tradition.

Eine Vielzahl an kalten und warmen Gerichten wird serviert. Zu den beliebten Speisen gehören eingelegter Hering, geräucherter Lachs, Fleischbällchen (Köttbullar), Schinken, Würstchen, Rote-Bete-Salat, Knäckebrot und verschiedene Käsesorten. Typische Begleiter zum Fisch sind Sahnemeerrettich und Hovmästarsås, eine Soße aus Senf, Zucker, Essig und Öl.

Schauen Sie sich, wie schön das Essen mit Weihnachten in Schweden assoziiert ist: 

Das Highlight auf dem Julbord ist jedoch der Julskinka, der Weihnachtsschinken.

Zum Pökelfleisch wird traditionell Senf gereicht. Zum Fleisch gibt es viele Beilagen, die auch bei uns serviert werden, wie Grünkohl und Rotkohl. Ebenso werden Kartoffeln und gefüllte Eier zum üppigen schwedischen Weihnachtsmahl gereicht.

Eine Beilage, die auf keinem Julbord fehlen darf, heißt Janssons Frestelse. Der Kartoffelauflauf mit Sardellen ist typisch schwedisch.

Zum Nachtisch gibt es oft Reisbrei mit einer versteckten Mandel. Die Person, die die „Glücksmandel“ in ihrem Teller findet, bekommt eine besondere Überraschung.

Weihnachtsgerichte in Norwegen

In Norwegen ist das traditionelle Weihnachtsessen das Julemiddag.

Hier werden Gerichte wie Pinnekjøtt (gedörrtes und gesalzenes Lammfleisch), Ribbe (Schweinebraten mit knuspriger Schwarte), Lutefisk (getrockneter Fisch, der in einer Lauge eingeweicht wird), Kartoffeln und verschiedene Gemüsesorten aufgetischt.

Auch der Krustenbraten (Svineribbe), Dorsch, Schweinesteak und Pute sind beliebt. Dazu wird oft ein Weihnachtsbier angeboten, das etwas dunkler und malziger schmeckt als ein normales Pils. Weihnachtsbier bekommt man ab November in allen Supermärkten. Als Dessert wird oft Risengrynsgrøt (Reisbrei) oder Kransekake (eine Art Kranzkuchen aus Mandeln) zubereitet.

Sahnebrei (Risengrynsgrøt) hat eine lange Tradition und ist das Gericht, dass der Weihnachtswichtel (Julenisse) im Stall serviert bekommt.

Auf dem Land stellt man noch heute eine Schüssel mit Sahnebrei in den Stall, um den Wichtel milde zu stimmen, damit er den Kindern viele Geschenke bringt.

Ein Mensch hält im Hand eine Tasse Glühwein Gløgg

Im norwegischen Advent wird viel Gløgg getrunken.

Gløgg ist ein warmes Getränk, das mit dem deutschen Glühwein verwandt ist und meist etwas Rotwein enthält. Es kann ebenso als nicht-alkoholisches Getränk auf allen Weihnachtsmärkten in Oslo gekauft werden.

Süßes Lebkuchenhaus zum Weihnachten in Skandinavien

Dazu empfiehlt es sich, ein Stück Lebkuchen (Pepperkake) zu naschen. Dieser wird in der Weihnachtszeit in groβen Mengen verspeist.

In vielen Familien wird mit den Kindern gebacken und ein Lebkuchenhaus gebastelt, das erst als Dekoration dient und später gegessen wird.

Diverse Speisen am Tisch zum Weihnachsfest in Skandinavien

Festmahl in Dänemark

In Dänemark wird Weihnachten mit einem traditionellen Weihnachtsessen namens Julemiddag gefeiert.

Dieses Festmahl spielt in Dänemark eine wichtige Rolle. Am Heiligabend (Juleaften) essen die meisten Dänen Ente- oder Schweinebraten. Es ist üblich, dass die Familie am Weihnachtsabend mehrere Stunden am Tisch verbringt

Am ersten und zweiten Weihnachtstag essen viele Dänen Julefrokost (Weihnachtslunch). Der dänische Weihnachtslunch besteht aus einer Vielzahl von kalten Gerichten wie geräuchertem Fisch, Schinken, Wurst, Käse, eingelegten Heringen, Leverpostej (Leberpastete) und verschiedenen Salaten. Warmer Schweinebraten, Ente, Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße werden ebenfalls gerne aufgetischt. 

Zu den süßen Leckereien gehören Risalamande (Reisbrei mit Mandeln und Kirschsauce) und kleine Gebäcke wie æbleskiver (Apfelringe) und Pebernødder (Pfeffernüsse). 

➡️ Fun fact: im weihnachtlichen Reisbrei ist eine Mandel versteckt. Wer sie in seiner eigenen Portion findet, soll viel Glück nächstes Jahr haben (oder bekommt noch ein Geschenk)! 

Dänische Pfeffernüsse Pebernødder auf einem traditionellen Teller am Tisch

Doch nicht nur am Weihnachtsabend selbst wird ausgiebig geschmaust. Bereits in der Vorweihnachtszeit häufen sich die Gelegenheiten zum gemütlichen Beisammensein mit Freunden, Kollegen oder der Familie.

Bier und Schnaps dürfen bei den weihnachtlichen Essen nicht fehlen. Typisch: Zur Weihnachtszeit gibt es in Dänemark besondere, würzige Weihnachtsbiere, das sogenannte Julebryg. Dieses wird jedes Jahr am ersten Freitag im November, genau um 20:59 Uhr zum ersten Mal ausgeschenkt.

Diese sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Weihnachtstraditionen und Festmahle in Skandinavien. Jedes Land und jede Region haben eigene Variationen und Vorlieben, aber gemeinsam ist ihnen die reichhaltige Auswahl an Speisen und das gemeinsame Essen im Kreise der Familie und Freunde.

Nachhaltig und individuell in das umweltbewusste Skandinavien

Wer den weihnachtlichen Zauber Skandinaviens einmal hautnah erleben möchte, dem bietet das deutsch-dänische Fährunternehmen Scandlines die perfekte Gelegenheit.

Umweltschonend pendeln die Hybridfähren von Scandlines ab Rostock oder Puttgarden regelmäßig nach Gedser und Rødby. Der Klima- und Umweltschutz haben für die Reederei hohe Priorität.

Scandlines verfolgt das Ziel, in wenigen Jahren komplett emissionsfrei zu fahren. Der Reederei ist es durch den Umstieg auf Hybridfähren bereits gelungen, die CO2-Emissionen auf der Strecke zwischen Puttgarden und Rødby jährlich um ca. 15.000 Tonnen zu verringern. Mit dem Rotorsegel auf den Fährschiffen Copenhagen und Berlin, die zwischen Rostock und Gedser verkehren, spart Scandlines zusätzlich mindestens vier Prozent der Emissionen ein.

Für eine nachhaltige Zukunft setzt Scandlines außerdem auf viele weitere große und kleine Projekte in Richtung Umwelt- und Klimaschutz: So wurde zum Beispiel das Hafengelände Puttgarden gemeinsam mit dem NABU e.V. zu einem „Grünen Hafen“ umgewandelt, um die Artenvielfalt auf dem Gelände zu fördern.

Unser Tipp: Scandlines bietet gleich 2 Kombinationstickets für Reise nach Schweden an. Dabei wird eine der Dänemarkfährstrecken einfach mit der ForSea-Fähre ab Helsingör gebündelt oder mit einer Passage über die Öresundbrücke – alles in einem Ticket und ohne zusätzliche Währung.